Lesung
Freitag, 3. März 2023, 19.30 Uhr, Kulturschlosserei, Bischofsweg 31
- poesie.premiere hoch zwei
- Silvio Colditz "sich selbst aufs spiel setzen" | Patrick Beck "Windheim"
Silvio Colditz und Patrick Beck lesen aus neu erschienenen Büchern.
"sich selbst aufs spiel setzen" ist der erste Gedichtband von Silvio Colditz: ein Spaziergang durch ein Jahr in 152 Gedichten, in dem nature writing auf ein lyrisches Ich trifft, dass sich an einem fremden Ort wiederfindet & sich mit sich selbst & einer unbekannten Gegend auseinandersetzt. Der Zyklus entstand während einer Auszeit von Dresden in Waldhufen an den Ullersdorfer Teichen zwischen Sommer 2019 und 2022.
"Windheim" ist der erste Roman von Patrick Beck. „Die Idee zu diesem Buch entstand in Marseille. Der Himmel war strahlend blau, der Mistral wehte über mehrere Tage hinweg. Ein so starken Wind über eine so lange Zeit – das war neu für mich. Der Wind war so stark, dass die Fähren zum Chateau d’if nicht fuhren – die Festung, in der der Graf von Monte Christo eingekerkert war. Man musste aufpassen, dass man nicht über seine eigene Füße fiel, der Wind drückte den einen Fuß vor der anderen. Marseille ist auch die Stadt der Cité Radieuse von Le Corbusier. Eine Wohnmaschine, die man nicht mehr verlassen muss – ausgestattet mit Restaurant, Schule, Einkaufsetage usw. Wind und Wohnmaschine fügten sich von selbst zu einer Idee zusammen. Ein merkwürdiger Wind schließt die Bewohner eines Wohnblocks auf Jahre ein. Windheim ist der Roman dieser Idee.“ (Patrick Beck)
Eintritt frei
Eine Veranstaltung der Buchhandlung LeseZeichen in Kooperation mit dem Literaturforum Dresden e.V.
Die Lesung findet in der Kulturschlosserei Bischofsweg 31 statt.
Ausstellung
2. März 2023 - 15. August 2023
- Silvio Colditz: "Die Geste"
- Blätter aus der kalligrafischen Bibliothek der Poesie
Die kalligrafische Bibliothek der Poesie ist sowohl eine Liebeserklärung an das Gedicht als auch an diese seltsamen Zeichen, die wir Buchstaben nennen und ohne die unsere heutige Welt nicht vorstellbar wäre.
Die Veranstaltung entfällt!
Samstag, 19. November 2022, 17.00 Uhr
- Klaus Funke "Meine Verlage" - Eine Erinnerung
Die für den 19. November 2022 geplante Veranstaltung entfällt krankheitshalber.
Der Autor Klaus Funke lässt sein Alter Ego Franz Malef über seine Erfahrungen mit verschiedenen Verlagen plaudern. Nicht nur schmunzeln muss man da, nein, laut auflachen. Dabei ist die Sache durchaus ernst. Denn so geht es zu im deutschen Verlagswesen. Einen Weg der verlorenen Illusionen erlebt der Erzähler. „Von nun an ging`s bergab“, sang Hildegard Knef – und immer dubioser werden die Verlage, auf die der Erzähler trifft. Bis er schließlich sein Schicksal in die buchstäblich eigenen Hände nimmt und zu einem Self-Publishing-Verlag geht. Natürlich ist das alles im Goetheschen Sinne Dichtung und Wahrheit, aber das Buch zeigt, wie es einem ergehen kann, der auszieht, vom eigenen Schreiben zu leben.
Klaus Funke, geboren 1947, begann erst spät zu veröffentlichen. Mit seinen Romanbiographien zu Rachmaninow, Johannes Brahms und Hans von Bülow konnte er im Verlag Faber und Faber einige Erfolge erreichen. Seine Novelle „Am Ende war alles Musik“ wurde u.a. mit Rolf Hoppe, Dagmar Manzel und Matthias Brandt als Hörspiel im MDR gesendet. Er veröffentlichte im Verlag Die Scheune, im Husum Verlag, Plöttner Verlag sowie im Deutschen Taschenbuchverlag. Seine neuesten Erzählungen, Romane, und Krimis erscheinen im BOD Verlag Norderstedt, zuletzt eine Romantrilogie über das Römische Reich.
Eintritt frei
Die Lesung findet in der Kulturschlosserei Bischofsweg 31 statt.
Literatur im LeseGarten
Mittwoch, 7. September 2022, 19.30 Uhr
- Lutz Seiler liest: „schrift für blinde riesen“ und „Stern 111“
Ein gefeierter Autor, zwei neue Bücher!
Nach dem mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Bestseller „Kruso“ führt Lutz Seiler in seinem neuen Roman die Handlung fort: „Stern 111“ ist Roadtrip, Berlinroman und die Geschichte einer Familie, die der Herbst 89 sprengt und die nun versuchen muss, wieder zueinanderzufinden. Während seine Eltern in den Westen gehen, flieht Carl nach Berlin, um dort durch das archaische Chaos der Nachwendezeit zu schlingern.
„Stern 111 ist ein Roman voll knallhart herzergreifender Psychologie, voll Szenen, in denen Menschen an einer Wirklichkeit rütteln, die sich gerade neue Gesetze gibt.“ (Paul Jandl, NZZ)
Aber Lutz Seiler kehrt, nach zwei Romanen, auch in den Heimathafen der Poesie zurück: In seinem neuen Gedichtband „schrift für blinde riesen“ erklingen die Stimmen der Kindheit, geht es ins Waldstadion, in einen Knochenpark und zu den blinden Riesen der Antike.
Im LeseGarten in der Prießnitzstraße sind sie nun beide, der Dichter und der Romancier, in Lesung und Gespräch zu erleben.
Moderation: Volker Sielaff
Eintritt frei
Buchhandlung LeseZeichen in Kooperation mit Literaturforum Dresden e.V.
Ausstellung
19. August 2022 - 18. Januar 2023
- Angela Hampel: So Sachen getan
- Grafiken aus dem Künstlerbuch „So Sachen getan“ mit Gedichten von Róža Domašcyna und andere Arbeiten auf Papier
Angela Hampel und Roza Domascyna wuchsen beide wenige Kilometer voneinander auf, in zwei Dörfern der Oberlausitz in der Nähe von Kamenz, Angela Hampel in Räckelwitz und Roza Domascyna in Zerna. Dass sie beide aus der gleichen Landschaft kamen, ist vielleicht auch ein Grund, der sie später wieder zusammenführte.
Angela Hampel fühlte sich schon frühzeitig von Sprache und Dichtung in ihrer Kunst inspiriert, von den alten Griechen über die Lyrik Elke Erbs bis zur bahnbrechenden Lektüre Christa Wolfs Roman „Kassandra“. Und Roza Domascyna von der Malerei, u.a. Carl Lohse, Strawalde und auch Angela Hampel, deren Kunst sie in den 80er Jahren kennenlernte.
Angela Hampel absolvierte zunächst eine Lehre als Forstfacharbeiterin, um, wie sie sagte, viel draußen in der Natur sein zu können. Nebenbei belegte sie in Bautzen einen Abendkurs an der Außenstelle der Hochschule für bildende Künste und begann ab 1977 in Dresden das Studium der Malerei und Grafik u.a. bei Siegfried Klotz, Friderun Bondzin und Jutta Damme. In dieser Zeit begann mit der Rektorenschaft von Gerhard Kettner eine politische und künstlerische Öffnung und größere Freiheit in der Lehre. So entdeckte sie für sich die menschliche Tiefe und Kraft der Malerei und Zeichnung von Edward Munch.
1984 begann Angela Hampel, nach einer Begegnung mit Elke Erb in Wuischke bei Bautzen, Künstlerbücher in kleinen Auflagen mit Lyrikern und Lyrikerinnen zu gestalten.
So entstanden Künstlerbücher mit Elke Erb, Michael Wüstefeld, Kerstin Hensel, Barbara Köhler und Uwe Kolbe. Das erste Künstlerbuch mit Roza Domascyna „Der Hase im Ärmel“ entstand im Jahr 1997, 1999 folgte „Probate bobate“ , 2020 das Poesiealbum 354 und jetzt „So Sachen getan“.
Roza Domascyna wuchs in einer teils sorbischsprachigen Familie auf, in der Geschichten, Märchen und Sagen das Familienleben beeinflussten, eine Großmutter war Märchenerzählerin, ein Onkel Dichter und ein Großonkel war Übersetzter und Publizist. Mit 17 Jahren veröffentlichte sie erste Texte in sorbischer und deutscher Sprache in Zeitschriften und Anthologien.
Sie studierte Ingenierökonomie im Bergbau, bevor sie von 1985–1989 am Leipziger Literaturinstitut, damals noch „Johannes R. Becher“, studierte. Ihr erster Gedichtband erschien 1990 in sorbischer Sprache, sie übersetzt aus dem Tschechischen, Slowakischem und Polnischen. Zuletzt erschien im Jahr 2020 der Gedichtband „Stimme aus der Unterbühne“ im Poetenladenverlag und das Poesiealbum 354 gemeinsam mit Angela Hampel.
Peter Handke sagte zu ihren Gedichten: „Ich kenne auch ihre Gedichte, die großartig, frech und tiefsinnig sind“.
Lesung und Ausstellungseröffnung
Freitag, 19. August 2022, 19.30 Uhr, LeseGarten der Buchhandlung LeseZeichen
- Róža Domašcyna »So Sachen getan«
- Ein Künstlerbuch von Róža Domašcyna und Angela Hampel
Lesung mit Róža Domašcyna und Ausstellungseröffnung
im LeseGarten der Buchhandlung
Musik von Thomas Friedlaender (Zink)
Róža Domašcyna wurde 1951 in Zerna bei Kamenz (Oberlausitz) geboren und lebt heute in Bautzen. Mehrere Jahre war sie in der Redaktion der sorbischen Kinder- und Jugendzeitschrift P?omjo und der Tageszeitung Nowa doba tätig. Von 1979 bis 1984 studierte sie Ingenieurökonomie des Bergbaus an der Ingenieurschule für Bergbau und Energetik in Laubusch (Senftenberg). Es folgte ein Studium am Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig, ehe sie sich als freischaffende Autorin in Bautzen niederließ. Seither hat sie zahlreiche Lyrikbände veröffentlicht, darunter auch Künstlerbücher. In ihren Texten nutzt sie poetische Interferenzen zwischen dem Sorbischen und dem Deutschen; beide Sprachen gehen so eine Verbindung ein, die den von Kito Lorenc vorgeschlagenen Weg der Weiterentwicklung sorbischer Lyrik konsequent beschreitet. Durch ihre Verankerung im Sorbischen und ihrer gleichzeitigen intensiven Beziehung zur Welt entstehe ein »europäisches Ausstrahlen« (Wulf Kirsten).
Angela Hampel, geboren 1956 in Räckelwitz bei Kamenz, lernte zunächst Forstfacharbeiterin, ehe sie an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste Malerei studierte. Seit 1982 arbeitet sie freischaffend in Dresden. Ab 1987 zeigte sie erste Performances, Installationen und Environments und veröffentlichte in den Literaturzeitschriften Bizarre Städte und Sondeur. 1989 war sie eine der Mitbegründerinnen der Dresdner Sezession 89. Sie schuf 1998 in einem Gemeinschaftsprojekt mit Bonner Kollegen die Plastiken Undine kommt und Undine geht, die heute an der Molenbrücke in Pieschen sowie am Elbufer in Johannstadt stehen. Ihre Malerei, Installationen und Grafiken sind in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu finden.
Eintritt frei
Lesung
Freitag, 8. Juli 2022, 19.30 Uhr, LeseGarten der Buchhandlung LeseZeichen
- poesie.premiere³: Beck | Sielaff | Wilden
- Neue Gedichte mit Patrick Wilden, Volker Sielaff, Patrick Beck und Fouad EL-Auwad
Drei Dresdner Schriftsteller haben je einen neuen Gedichtband veröffentlicht –
ganz zufällig erscheinen alle drei Bücher im Frühjahr/Sommer 2022:
Patrick Wilden: Schreibers Ort
Volker Sielaff: Poesiealbum 366
Patrick Beck (gemeinsam mit Fouad EL-Auwad): Die unsichtbaren Dinge werden von der Zeit trainiert (arabisch/deutsch)
Musik: Cornelia Vranceanu (Klavier) und Oliver Clauß (Saxophon)
Im LeseGarten der Buchhandlung LeseZeichen, Prießnitzstraße 56.
Eintritt frei